Hamburger Kultursommer – Chance für Lurup und Osdorf

Die Idee eines Hamburger Kultursommers erscheint zunächst als ambitioniertes und gutes Projekt. Deshalb haben wir uns dem interfraktionellen Antrag gerne angeschlossen.

Bei genauerem Hinschauen aber wird deutlich, dass dieses Projekt nicht niedrigschwelligen Zugang zu Kultur ermöglicht, sondern auf allen Seiten die Teilhabe an diesem Projekt schon im Vorfeld erschwert. Und zwar für alle: Für potenzielle Veranstalter, für Künstler und für die Kunstinteressierten, die Konsumenten.

Durch die Forderung an die Veranstalter von digitaler Vermarktung und überhaupt Vermarktung als Bedingung für eine aussichtsreiche Bewerbung werden bereits vorab kleine Gruppen, bzw. Veranstalter ausgesiebt und damit auch deren Publikum ausgeschlossen. Sei es, weil für diese Anforderungen die Infrastrukturen fehlen oder weil manche Leute keinen oder nur eingeschränkten Zugriff auf digitale Medien haben oder für sie auch der niedrigste Eintrittspreis immer noch zu hoch ist.

Bei den genannten Veranstaltern in Lurup und Osdorf ist das evident. Aber es trifft auch auf andere in den übrigen Quartieren Altonas zu.

Und leider werden damit gerade diejenigen ausgeschlossen, die am tiefsten in den Quartieren verwurzelt sind, die Ihre Nachbarschaft, also das Publikum kennen.

Gerade diese Einrichtungen stehen für einen niedrigschwelligen Zugang zu Kultur:

Die Stadtteilkulturzentren, die vielen kleinen Freien Künstlerinnen und Künstlergruppen – eben ambitionierte Projekte aus den Stadtteilen.

Dazu Frank Heuck, kulturpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion Altona:
„Die Kombination aus solchen Fördervoraussetzungen, den geforderten Hygienekonzepten und der ungeheuren Kurzfristigkeit von Ausschreibung und Einreichungsfrist lässt die Vermutung zu, dass nur die uns bekannten üblichen Verdächtigen von der Förderung profitieren, weil sie ohnehin schon fertige Konzepte in der Schublade haben.

Hamburg fördert am Ende nicht, wie das Vorbild des Wiener Kultursommers, die Subkultur. Unterstützt werden die Mainstream-Produzenten.

Das finden wir schade und bitten um eine Neuausrichtung in kommenden Sommern, sollte das Projekt verstetigt werden. – Was großartig wäre!“

Lesen Sie hier den gemeinsamen Antrag:
/wp-content/uploads/2021/06/Chance-auf-Hamburger-Kultursommer-auch-fuer-Lurup-und-OsdorfDringlicher-Antrag-der-Fraktionen-von-CDU-SPD-FDP-und-GRUeNE.pdf

Kontakt:
Frank Heuck
Kulturpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion Altona
frank.heuck@fdp-altona.de
Mobil: 0172 5448251