Jetzt Oberwasser für Hamburgs Kinder! – Wo bleibt Hamburgs Schwimmlernoffensive?

Global Active City ist ein Titel, den weltweit nur wenige Städte tragen!

„Diese Städte haben hart dafür gearbeitet, ihren Bewohnerinnen und Bewohnern einen aktiven und gesundheitsbewussten Lebensstil zu ermöglichen“, so die Zertifizierungsinitiative.

Nun ist Hamburg also eine Global Active City und gönnt sich zudem einen eigenen Sportstaatsrat.

Daraus ist zu schließen, dass das Erreichen politischer Zielsetzungen im Breiten- und Schulsport Priorität hat. Doch wie steht es um Hamburg als Local Active City in Bezug auf die Schwimmfähigkeit unserer Kinder?

Laut Zielvereinbarung zwischen der Stadt und Bäderland Hamburg e. V. und dem Verein Aktive Freizeit sollen nach der Grundschule 95 % der Hamburger Kinder mindestens das Seepferdchen und 70 % der Kinder nach der 4. Klasse das Jugendschwimmabzeichen Bronze erreicht haben. Dieses Ziel wurde in der Vergangenheit nie erreicht! Laut letzter Erhebung verließen nur 54,15 % als sichere Schwimmer die Grundschule.

Erschreckend ist, dass bei Betrachtung der Zielzahlen ein Zusammenhang zwischen der Schwimmfähigkeit der Kinder und dem sozialräumlichen Umfeld nicht zu übersehen ist. Beispielsweise verlassen 99,1 % der Kinder die Grundschule Windmühlenweg in Groß Flottbek, einem einkommensstarken Stadtteil, als sichere Schwimmer. Im selben Zeitraum erlangten hingegen nur 22,9 % der Grundschüler der Schule Barlsheide in Osdorf, einem einkommensschwachen Stadtteil, die Schwimmfähigkeit.

Eltern, die auf Eigeninitiative in privaten Schwimmschulen Angebote für ihre Kinder suchen, berichten von größten Schwierigkeiten in Form von endlosen Wartelisten und happigen Preissteigerungen.

Traurige Bilanz: Trotz der Neuordnung des Schulschwimmens an den allgemeinbildenden Schulen (Drucksache 18/4119) im Jahr 2006, verfehlt der Senat die selbst gesteckten Ziele mit der Folge, dass immer weniger Hamburger Kinder nach der Grundschule sicher schwimmen können.

Mit Unterstützung der Fraktionen CDU und Die LINKE wollen wir einen Impuls in Richtung Senat geben.

Dazu Katarina Blume, FDP-Fraktionsvorsitzende Altona, stellvertretende Landesvorsitzende und sportpolitische Sprecherin:

„Die Ergebnisse der Recherche rund um die Schwimmfähigkeit unserer Kinder sind erschütternd. Wenn eine politische Zielsetzung, bei der es um die Sicherheit unserer Kinder geht, über Jahre nicht erfüllt wird und es als Folge eine soziale Frage ist, ob ein Kind in Hamburg schwimmen lernt, läuft etwas in unserer Stadt gehörig schief. Wir fordern den Sportstaatsrat auf, die Unzulänglichkeiten beim Schulschwimmen für Hamburgs Kinder zur Chefsache zu machen. Dies kann unsere Stadt nur mit einer gezielten Schwimmlernoffensive in den Griff bekommen.

Corona hat unsere Kinder in vielen Lebensbereichen ausgebremst – auch im Bereich sportlicher Bewegung und Schwimmfähigkeit.

Nur wenn wir jetzt gegensteuern, verhindern wir eine Generation von übergewichtigen Nichtschwimmern.

Bevor ein weiterer Euro in prestigeträchtige Sportveranstaltungen investiert wird, sollte der Sportstaatsrat in Kooperation mit dem Schulsenator dafür sorgen, dass alle Hamburger Kinder nach Verlassen der Grundschule sichere Schwimmer sind.“

Lesen Sie hier den Antrag:
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Kontakt:
Katarina Blume
Stellv. Landesvorsitzende FDP Hamburg
FDP-Fraktionsvorsitzende
Bezirksversammlung Altona
Info@katarina-blume.de
Mobil: 0172-7188448