Projekt freiRaum Ottensen bleibt glücklos

Eigentlich sollte das Projekt freiRaum Ottensen ein Musterbeispiel für die bürgerfreundliche Umgestaltung städtischer Quartiere werden. Doch stattdessen ist es zum Zankapfel zwischen Betroffenen, Politikern und Planern geworden. Am 14.04.2022 wird der Hauptausschuss der Bezirksversammlung Altona darüber entscheiden, was aus dem Vorhaben wird. Dazu liegen Anträge der Fraktionen Grüne/CDU und SPD/Linke vor.

Hier die Haltung der FDP-Fraktion:

Der Versuch, das quicklebendige Quartier Ottensen im Rahmen einer Bürgermitwirkung autoarm zu machen, ist nach Auffassung der FDP-Fraktion in der Bezirksversammlung Altona fehlgeschlagen. Erst verabschiedete sich die wichtigste Bürgerinitiative „Ottensen bewegt“ mit dem Argument aus dem Beratungsgremium, der Beirat diene offenbar dem politischen Zweck, „die bereits feststehenden Ziele und deren Umsetzung legitimieren zu wollen“. Und dann konnte sich der Beirat nicht auf einen gemeinsamen Vorschlag zur Konzeption der Umgestaltung zu einem autoarmen Quartier einigen – zu groß waren die Interessengegensätze. Damit liegt der Politik kein Entwurf vor, der die Meinung der Betroffenen widerspiegelt und ihre Bedürfnisse berücksichtigt.

„Für die FDP-Fraktion ist das Projekt freiRaum Ottensen damit glück- und erfolglos geblieben“, bilanziert der verkehrspolitische Sprecher und stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Wolf Achim Wiegand. „Es macht nur wenig Sinn, dass die Politik mühsam einzelne Gestaltungsvorschläge zusammenpappt und damit riskiert, bei einem Großteil der Menschen offene Ablehnung zu erzeugen.

Seien wir ehrlich: Ottensen ist ein lebendiger, agiler und lebenswerter Stadtteil, den man nicht von Grund auf verändern muss. Sicherlich kann und muss man in den beliebten Wohnquartieren und gewachsenen Gewerbeflächen immer noch Verbesserungen erreichen. Aber der vorgesehene grundlegende Eingriff scheitert an der Realität des in Ottensen besonders engen öffentlichen Raums. Handwerker, Lieferanten und Pflegedienste brauchen weiterhin Halte- und Parkmöglichkeiten, Gewerbetreibende müssen leicht erreichbar sein, Fußgänger benötigen Schutz vor durchbrausenden Radfahrern – und für breite Zweiradwege ist es vielerorts zu schmal.“

Aus den oben aufgezeigten Gründen lehnt die FDP die vorliegenden Anträge ab.

Kontakt:
Wolf Achim Wiegand
Stv. FDP-Fraktionsvorsitzender Bezirksversammlung Altona
Sprecher für Klima-, Umwelt-, Verbraucher und Verkehrspolitik
Fon: 0179 529 1412