Verkehrssituation im Hamburger Westen

Von Ove Rybka, Mitglied im Verkehrsausschuss und zubenannter Bürger der FDP Fraktion

Foto: Ove Rybka

Die Mobilität spielt in Großstädten wie Hamburg eine wichtige Rolle. Der Senat hat vor einigen Jahren u.a. ein Velorouten-Konzept entworfen. Dies sind große Magistralen, die sich durch die Stadt ziehen und dem Radverkehr ein bequemes Vorankommen auf gut ausgebauten Straßen und Radwegen sichert. Daneben wurde mit dem Stadtrad-Konzept ein Fahrrad-Leihsystem ähnlich wie z.B. in anderen Großstädten wie Kopenhagen eingeführt. Dies ist gerade für Touristen sehr sinnvoll und wird gut angenommen.

Jedoch besteht ein Verkehrskonzept nicht nur aus einem einzigen Verkehrsträger. Hamburg hat es in den letzten Jahrzehnten versäumt, sein U- und S-Bahnnetz weiter auszubauen. Bis Ende der 1970er Jahre gab es in Hamburg noch eine Straßenbahn, welche u.a. die Stadtteile Lurup, Bahrenfeld und Altona verband. Die Straßenbahn hatte eine eigene Fahrspur, welche in Bahrenfeld heute durch eine lange Bauminselreihe in der mittleren Fahrbahn gekennzeichnet ist. Die Straßenbahn wurde damals aufgrund des wachsenden Individualverkehrs abgebaut. Eine U-Bahn Linie (damals die alte U4 Stecke) war bereits geplant, wurde allerdings aufgrund der Finanzkrise 1974 bis heute auf Eis gelegt.

Heute wachsen gerade die Stadtteile im Hamburger Westen massiv und es fehlt ein schienengebundener Verkehrsträger, der die Menschen zu ihren Arbeitsplätzen transportieren könnte. Das „Busbeschleunigungsprogramm“ hat in den letzten Jahren nur Baustellen hervorgebracht und bestenfalls die Taktung der einzelnen Busse gesichert. Von einer konkreten Beschleunigung kann jedoch keine Rede sein. Beinahe täglich stecken Fahrgäste, darunter viele Schüler und Pendler samt Bus im Stau! zu planen und dabei die Auswirkungen auf den Straßenverkehr zu berücksichtigen

Mit dem neuen Programm zur mittel- bis langfristigen Koordinierung Baustellen (Roadwork Administration and Decision System) in dem alle Bezirke und Träger öffentlicher Belange (wie z.B. Hamburg Wasser) ihre Baustellen abstimmen, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung getan. Bis heute haben aber noch nicht alle Behörden ihre Daten in dieses System eingepflegt. Es kommt nach wie vor zu nicht koordinierten Baustellen.

Für Altona und den Altonaer Westen bleibt derzeit nur die Hoffnung einer besseren Abstimmung. Überregional ist die zügige Umsetzung des Baus der A20 von größter Bedeutung. Dies würde Hamburg gerade im Hinblick auf den LKW-Transitverkehr stark entlasten. Schleswig-Holstein und Niedersachsen müssen sich endlich einigen.